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Klimawandel

Deiche bauen statt Treibhausgase reduzieren

(28)
6. Juni 2008, 16:19 Uhr

Die Natur verändert sich seit Jahrmillionen ohnehin ständig, behauptet der niederländische Geologe und Buchautor Salomon Kroonenberg im Interview mit WELT ONLINE. Der Mensch habe deswegen kein Anrecht auf einen konstanten Meeresspiegel. Schäden könne man nur so gut wie eben möglich vorbeugen.

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Foto: pa

Klimakatastrophe wie in einem Science Fiktion: In "The Day After Tomorrow" bricht eine Flutwelle über New York City herein. WELT ONLINE erklärt den den Klimawandel nachfolgend in Grafiken...

WELT ONLINE: Herr Kroonenberg, Sie haben es mit „Der Lange Zyklus“ in Holland in die Bestsellerlisten geschafft, obwohl oder weil Sie dem Bild einer bevorstehenden Klimakatastrophe widersprechen?

Professor Salomon Kroonenberg: Als Geologieprofessor bin ich es gewöhnt, lange Zeitabschnitte der Erdgeschichte zu überblicken. Gesteine bilden sich über Jahrmillionen. Wenn man sie erforscht, lernt man, wie sich die Erde immerzu neu verwandelt. Diese Perspektive ist bei der aktuellen Klimadiskussion verloren gegangen. Die Erde ist 4,5 Milliarden Jahre alt, und sie hat allerhand durchgemacht. Doch wir betrachten sie wie durch ein winziges Schlüsselloch als statisch und haben Angst davor, dass sie sich verändern könnte. Mit meinem Buch wollte ich den Blickhorizont erweitern. Das wird offenbar von vielen Lesern geschätzt.

WELT ONLINE: Verstehen Sie das als Plädoyer für mehr Gelassenheit in der Klimadiskussion?

Kroonenberg: Im Grunde stellt sich diese Gelassenheit schon fast automatisch ein, wenn man einige erdgeschichtliche Fakten kennt. Beim Klima der Erde sind große Trendwenden die Regel, nicht die Ausnahme. Es gibt einen ständigen Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten. Die Erde erlebte vor etwa 120.000 Jahren – übrigens ohne die menschliche Nutzung fossiler Brennstoffe – ihre letzte Warmzeit. Der Meeresspiegel lag damals wegen der abgeschmolzenen Eiskappen um sechs Meter höher als heute. Vor nur 20.000 Jahren herrschte indes die letzte Eiszeit. Der Meeresspiegel war 120 Meter niedriger, die Nordsee trockene Steppe. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob der aktuelle Klimawandel so schlimm ist, wie er dargestellt wird. Man könnte erwidern: Die Katastrophen, vor denen wir uns heute ängstigen, haben in der Vergangenheit schon einmal stattgefunden. Das Schlimmste ist längst vorbei. Also sollten wir auch weniger Furcht haben und mehr über ingenieurtechnische Lösungen nachdenken, um uns an die Veränderungen anzupassen.

WELT ONLINE: Aber was ist mit der Natur, die diese Anpassungsleistung nicht vollbringen kann?

Kroonenberg: Aus erdgeschichtlicher Perspektive erkennt man, dass die Natur viel dynamischer ist, als wir es uns heute vorstellen können. Die saftige Natur und viele Tierarten, wie wir sie heute in Europa kennen, hatten sich während der letzten Eiszeit südlich der Pyrenäen gemütlich eingerichtet. Sie kamen erst mit dem Abklingen der Frostperiode langsam wieder zurück in unsere Breitengrade. In Amerika breiteten sich nach der Eiszeit Fichten und Eichen mit einer Geschwindigkeit von etwa 150 Kilometern pro Jahrhundert aus – der Meeresspiegel stieg um vier Meter pro Jahrhundert. Im 20.Jahrhundert stieg der Meersspiegel um nur 17 Zentimeter, und im 21.Jahrhundert, so schätzen Klimaexperten, könnte es maximal ein halber Meter werden. Die Menschheit kann Einfluss auf den Gang der Natur nehmen. Aber sie hat kein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel.

WELT ONLINE: Noch bis vor einigen Jahren war es unter Forschern Konsens, dass wir uns auf eine Eiszeit zubewegen. Ist das überholt?

Kroonenberg: In der Tat diskutierte man in den 70er-Jahren noch intensiv über die Folgen einer neuen Eiszeit. Heute dominiert hingegen die Angst vor einer Klimaerwärmung, obwohl die älteren Erklärungsansätze nach wie vor gültig sind. Natürlich gibt es neue Erkenntnisse in der Klimaforschung. Aber heute werden bedauerlicherweise zumeist sehr unsichere Klimarechenmodelle zum Ausgangspunkt der Diskussionen genommen. Ich gehe dennoch davon aus – und das ist auch die Sicht vieler Kollegen –, dass die Menschheit in ein paar Tausend Jahren in der nächsten Eiszeit stecken wird.

WELT ONLINE: Was macht Sie so sicher?

Kroonenberg: Die Erde hat rund 20 Eiszeiten durchlebt, die, zeitlich gesehen, etwa 90 Prozent der letzten zwei Millionen Jahre Erdgeschichte ausmachen. Nur zehn Prozent dieser irdischen Zeit waren von Warmzeiten geprägt. Dieser ständige Wechsel von niedrigeren zu höheren Temperaturen wird maßgeblich durch astronomische Faktoren verursacht – also den Lauf der Erde um die Sonne. Daraus ergibt sich ein irdischer Klimazyklus, der etwa 100.000 Jahre andauert. Das letzte Klimaoptimum gab es vor etwa 6000 Jahren – den Rest kann man sich ausrechnen. Der nächste Wechsel von der aktuellen Warmzeit zur Eiszeit kommt so sicher wie Tag und Nacht. Schon in 10.000 Jahren könnte die Nordsee wieder trocken sein.

WELT ONLINE: Werden diese Zyklen nicht durch den Menschen ausgehebelt, indem er fossile Brennstoffe verfeuert?

Kroonenberg: Das Klima hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert – es ist offenbar wärmer geworden. Aber es ist wissenschaftlich ungeklärt, welche Rolle das Kohlendioxid hierbei spielt. Es ist denkbar, dass der CO2-Ausstoß zum Temperaturanstieg beiträgt. Aber für Wissenschaftler gibt es noch viele offene Fragen. Wie lässt es sich erklären, dass im Zeitraum 1945 bis 1975 der CO2-Anteil in der Atmosphäre zunahm, während die Durchschnittstemperatur auf der Erde sank? Oder wie passt es, dass seit 1998 keine globale Klimaerwärmung mehr festgestellt wurde? Es gibt Messungen, die zeigen, dass sich bei früheren Temperaturwechseln der atmosphärische Kohlendioxidanteil erst mit einer zeitlichen Verzögerung von 600 bis 800 Jahren veränderte und damit also nicht Auslöser des Klimawandels gewesen sein kann. Es gibt noch sehr viele Unsicherheiten, und wir sollten kein Geld aus dem Fenster werfen.

WELT ONLINE: Machen Energiesparen und CO2-Vermeidung keinen Sinn?

Kroonenberg: Solange unser Verständnis des globalen Klimas so rudimentär ist, sollten wir bescheidener sein beim Propagieren von Handlungsstrategien. Die Erde ist kein einfaches System, das wir nach Belieben steuern können. Die Politik verlangt heute von der Wissenschaft eindeutige Antworten, die diese aber nicht liefern kann. Wir brauchen mehr Zeit, um zu forschen, welche Rolle das CO2 spielt. Darüber hinaus sollten die Energie- und die Klimapolitik voneinander getrennt werden. Energie einsparen ist gut, ganz egal, ob wir damit Einfluss auf das Klima der Erde nehmen oder nicht. Entsprechend sollten wir uns immer darum bemühen, effiziente Energiesysteme zu entwickeln. Die aktuelle Politik zur CO2-Vermeidung hingegen halte ich für bedenklich, weil sie irrtümlicherweise davon ausgeht, die menschliche Nutzung fossiler Brennstoffe sei der alleinige oder entscheidende Faktor für den Klimawandel.

WELT ONLINE: Es kann doch aber sinnvoll sein, vorsorglich aktiv zu werden?

Kroonenberg: Ich erachte es als Fehler, heute Bäume zu pflanzen, weil man CO2 binden will, oder es sogar in den Untergrund zu pumpen. Dieses Verfahren ist extrem aufwendig, und es gibt keine Erfolgsgarantie. Stattdessen sollten wir lieber Szenarien des aktuellen Klimawandels in Ruhe diskutieren und überlegen, wie wir vorausschauend agieren können. Auf diesem Weg käme man vielleicht eher auf die Idee, Deiche gegen steigende Meeresspiegel zu bauen – vor allem in Entwicklungsländern, wo hierfür die Mittel fehlen. Als Wissenschaftler möchte ich es jedenfalls nicht verantworten, den Menschen in Bangladesch zu sagen: „Macht euch keine Sorgen, wir pumpen jetzt CO2 in die Erde, euch wird schon nichts passieren.“

WELT ONLINE: Es gibt den Bewusstseinswandel, dass uns die fossilen Brennstoffe ausgehen. Ist die Klimaaufregung da nicht legitim?

Kroonenberg: Eine solche Herangehensweise wäre unehrlich und undemokratisch, weil vernunftbasierte Entscheidungsfindungen nicht mehr funktionieren. Wer heute die Klimaangst instrumentalisiert, um von den fossilen Brennstoffen wegzukommen, der betreibt überdies Missbrauch an den Naturwissenschaften.

WELT ONLINE: Warum hält die Politik dennoch so hartnäckig an der CO2-Reduktion fest?

Kroonenberg: Politiker müssen tagtäglich mit wirtschaftlichen Unsicherheiten leben. Ich meine, sie wären gut beraten, zu offenen Fragen wie dem Klimawandel auch wissenschaftliche Unsicherheiten zu akzeptieren. Für die Hartnäckigkeit der Diskussion sind wohl vor allem politische Faktoren verantwortlich. Zu bedenken ist, dass der Klimaschutz institutionalisiert wurde und eine große Bürokratie dafür sorgt, dass sie selbst und das Thema CO2-Reduktion nicht in Vergessenheit geraten. Und spätestens seit sich die EU dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben hat, ist es auch zu einem großen Geschäft geworden. Es locken überall Steuermillionen, um für den Klimaschutz investiert zu werden.

Die Fragen stellte Thomas Deichmann

Salomon Kroonenberg ist Professor für Geologie an der TU Delft (Niederlande). Sein aktuelles Forschungsinteresse gilt den Wirkungen von Meeresspiegeländerungen auf die Ablagerung von Sedimenten.

Soeben ist sein Buch erschienen: Der lange Zyklus. Die Erde in 10.000 Jahren. Primus, Darmstadt, 256 Seiten, 24,90 Euro.

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Kommentare

07.06.2008
06:16 Uhr
Misantroph meint:
"Denn Ratten, Tauben, Gräser haben eine gute Anpassungsfähigkeit, aber die Menschen nicht. "
Und das ist auch gut so, den kein anderes Lebewesen ist so gierig, egoistisch, grausam, überheblich und dumm wie der Mensch (natürlich außer Mutti). Welch himmlischer Frieden für alle andern Kreaturen ohne ihn...
07.06.2008
08:40 Uhr
bpb meint:
"Denn Ratten, Tauben, Gräser haben eine gute Anpassungsfähigkeit, aber die Menschen nicht"

Ist doch erstaunlich, wie man Argumente drehen kann. Wenn wir hier über Wärmeschwankungen und Anpassung reden, dann bewegen wir uns auf dem Gebiet der Evolution. Wenn wir nun aber von Evolution reden, dann ist der Mensch, was die Anpassungsfähigkeit anbelangt, mindestens genauso gut wie andere Tiere, denn er ist schließlich auch Teil dieses Selektionsprozesses, oder?

Aber vielleicht werden hier ja auch nur zwei Dinge verglichen, die nicht vergleichbar sind. Ratten überleben viele Katastrophen (plötzliche Veränderungen), bei denen Menschen sterben, aber Menschen überleben definitiv langwierige Veränderungsprozesse besser als alle anderen Tierarten. Grund: weil Menschen sich besser anpassen können!
Dumm ist nur, dass gerade die langwierigen Veränderungen doch gar kein Problem für eine Welt sein sollten, die durch Evolution entstanden ist.

Übrigens finde ich es nur konseuqent, wenn man im Denksystem der Evolution / langfristigen Veränderungen sagt, dass wir nicht in Panik verfallen sollen. Warum sollte die Natur nicht mehr in der Lage sein, sich höher zu entwickeln. An dieser Stelle sind alle Verfechter der Evolutionstheorie nicht konsequent, denn sie sehen Veränderung immer als Bedrohung und nie als Chance. Aber vielleicht hat es ja auch etwas damit zu tun, dass sie vielleicht doch nicht recht haben!?
07.06.2008
10:52 Uhr
oreprim meint:
Es wurde auch einmal Zeit, den Aspekt "Natur" ins Spiel zu bringen. Die Welt lebt von Veränderungen. Eiszeiten stellen 4 große Ausnahmen in der Weltklimageschichte dar. Wir leben in einer (oder an deren Ende). Um das Jahr 1.000 n.Chr. waren die Temperaturen den heutigen vergleichbar. Das Klimaoptimum unserer Wärmeschwankung (Interstadial oder Interglazial?) lag einige 1.000 Jahre vorher. Die letzte "kleine Eiszeit" endete etwas vor 1800 oder kurz danach (je nachdem, wie man es schreibt). Die menschlichen Einflüsse sind nicht real meßbar, da sie immer noch innerhalb der Fehlergrenzen liegen. Schließlich wird auch nur ein winziger Ausschnitt verwendet: der seitdem europäisch-flächendeckende, korrekte Klimamessungen in Meßreihen vorliegen. Daß ganze Bevölkerungenin Hysterie getrieben werden, mag der Presse gefallen und bestimmten Politikern gute Einnahmen verschaffen, es ändert aber nichts an den Tatsachen. Es gibt keinen festen Punkt im Universum - alles ist relativ und somit in Bewegung. Leider ist der Mensch zu anpassungsfähig - Verluste stören nicht - also wird die Unvernunft auch weiter regieren, indem Sicherheit da vorgegaukelt wird, wo es keine geben kann und gibt. Denn das insividuelle Leben ist immer Risiken ausgesetzt. "Grüne" Politik - z.B. "Bio-Sprit" (fördert den Welthunger und damit die Kriegsbereitschaft) - ist nur für wenige Personen interessant - Umweltpolitik muß erst gedacht werden. Aber das wäre ja etwas, daß keine Ängste schafft - und damit keinen Herrschaftsaufbau. Immerhin gab es wenigstens 1 Stimme der Vernunft.
07.06.2008
11:22 Uhr
Eric Cartman meint:
Das behauptet der gute Mann nicht nur, dass ist so. Vor einigen zehntausend Jahren haben schließlich noch dickste Eispanzer die norddeutsche Tiefebene bedeckt, seitdem wirds wärmer. Und Autos und Flugzeuge gibt es erst seit 100 Jahren.
07.06.2008
11:28 Uhr
eheh meint:
Klimaschwindel ist ein Angstfaktor...Der Buerger in EU/USA hat kein oder wenig vertrauen in die Elite und Politik. Die Elite erhoeht seine Gehaelter bis zu 500%/Jahr, die Politik hat ueberall Konten in Laender wie Moldavien, Liechtenstein, etc.
Der Buerger wird ausgemergelt. Es steht eine Revolution der Voelker bevor. Um dies einzudaemmen pruegelt man auf Bundesbuerger und andere Buerger los. Wie beim Heiligendamm zeigt die Polizei:"einfach drauf loshauen wer fuer die Demokratie ist, das bestehende elitaere System muss geschuetzt werden"...Korrupten bei VW, Mercedes, Siemens, etc bekommen Freispruch. Wer Millionen in seine Tasche steckt bei DB, bekommt noch hohe Abfindungen hinzu...Das Volk will es nicht mehr hinnehmen. Dies ist ueberall in der EU/USA so...Was aber nicht aendert, seit Jahrtausende, ist die menschliche Psyche. Politik braucht fuer dieses System die Kontrolle! Kontrolle bekommt man einfach:"Angst"...da es die Sovjetunion nicht mehr gibt, es eigentlich kaum noch Hass zwischen Voelker gibt, braucht man etwas anderes...Meteorieten fallen auch nicht Taeglich runter...also, nimmt man etwas wo auch das Moderne Internet keine eindeutige wissenschaftliche Belege und Beweise bringen kann:"Klimawandel" und schon laesst sich alles ablenken und kann man den Buerger kontrollieren und begruenden warum man auf Deutschen (und andere EU/USA Buerger) einpruegeln soll

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Und natürlich bringt Forschung (auch bzw. gerade Grundlagenforschung!) natürlich später auch wieder Geld ein.Ich habe ein paar Beispiele aus dem Schwarzbuch des Bundes deutscher Steuerzahler herausgesucht um zu demonstrieren wo in Deutschland Geld ausgegeben bzw. verschwendet wird und wie sich diese Summen im Vergleich zu entsprechenden Forschungsprojekten ausnehmen (ich beschränke mich hier auf astronomische Forschung - davon hab ich die meiste Ahnung).In Weilburg (Hessen) wurde für 4,5 Millionen Euro ein Parkhaus gebaut. Allerdings wusste man schon vorher, dass die Stadt ein neues Parkhaus nicht wirklich benötigt. Jetzt steht es leer und verursacht der Stadt Kosten von 280.000 Euro pro Jahr. Für die 4,5 Millionen Euro die dieses unnötige Parkhaus gekostet hat könnte man etwa 10 Forscher (Post-Doktoranden) für 10 Jahre beschäftigen. Oder eine ganze Arbeitsgruppe, bestehend aus einem Professor und jeweils einigen Post-Doktoranden, Doktoranden und Diplomanden. Die 280.000 Euro pro Jahr die das leerstehende Parkhaus verursacht wären mehr als ausreichend um dieser Arbeitsgruppe die nötigen Computer, Geräte, Reise- und Publikationskosten zu finanzieren.Schon ärgerlich: einerseits gibt es in Deutschland exzellente Arbeitsgruppen die aus Einsparungsgründen aufgelöst werden - andererseits wird öffentliches Geld für solche unnötigen Bauvorhaben verschwendet.Durch finanzielle Spekulationen ("Spread-Ladder-Swaps") mit öffentlichen Geldern verloren die Städte Hagen, Remscheid, Neuss, Mülheim, die Entsorgungs-Gesellschaft Westmünsterland und die Würzburger Versorgungs-und Verkehrs GmbH insgesamt etwa 85 Millionen Euro. Das ist ziemlich genau die Hälfte von dem, was das Weltraumteleskop CoRoT kostet. Hunderte andere Kommunen in Deutschland haben solche riskanten Swap-Geschäfte abgeschlossen - weitere Verluste sind also in den nächsten Jahren zu erwarten. Das Geld, das nur eine Handvoll deutscher Gemeinden durch unnötige und riskante finanzielle Spekulationen verspielt haben würde also ausreichen um eine Forschungsmission zu finanzieren, die im Moment nur von einem internationalen Zusammenschluss europäischer Raumfahrtagenturen finanziert werden kann.75 Millionen Euro wurden für den Bau eines Snow-Funparks (eine Indoor-Skihalle) in Wittenburg ausgegeben. 17 Millionen davon hat das Land Mecklenburg-Vorpommern bezahlt. Nun steht der Park kurz vor dem Aus. Für das Geld das diese kaum benützte Indoor-Skianlage gekostet hat, hätte man auch ein Groß-Observatorium vom Kaliber des Keck-Observatoriums auf Hawaii bauen können.Es gäbe noch Beispiel zuhauf: 450.000 Euro für eine teure Natursteinverblendung von nur 8 Autobahnbrücken in Sachsen. 900.000 Euro Subvention pro Jahr an das Rock'n Popmuseum in Gronau. 500.000 Euro Baukosten und 170.000 Euro jährliche Kosten für einen Infopavillion zum U-Bahn-Bau in Hamburg. 450.000 Euro jährliche Kosten weil die Stadt Wiesbaden ihren Mitarbeitern den Besuch in privaten Fitnesscentern finanziert.Diese Ausgaben des Staates sind noch relativ harmlos wenn sie man mit anderen Summen vergleicht: 100 Millionen Euro zahlt z.B. die ARD pro Saison für die Übertragunsrechte an der Fußball-Bundesliga. Der amerikanische Sender NBC zahlte 2008 knapp 570 Millionen Euro für die Übertragung der olympischen Schwimmwettbewerbe an das Internationale Olympische Komittee. Damit könnte man die Marsonde Phoenix fast zweimal finanzieren (die kostete etwa 300 Millionen Euro) oder die Raumsonde New Horizons (die den Pluto und den Kuipergürtel erforschen soll) und etwa 445 Millionen Euro kostet. Für die gesamten Übertragungsrechte der olympischen Spiele von 2000 bis 2008 zahlte NBC übrigens 3,5 Milliarden Euro - das entspricht in etwa dem, was der Teilchenbeschleuniger LHC gekostet hat.Man könnte vermutlich noch seitenlang weiter Beispiele anführen. Fakt ist, dass überall auf der Welt Unsummen für alles mögliche ausgegeben werdeb. Manche mögen Sportübertragungen für "sinnvoller" halten als wissenschaftliche Forschung. Andere sehen es umgekehrt. Aber darum geht es eigentlich nicht - sowohl Sport als auch Forschung haben ihre Berechtigung und sind wichtig. Aber wenn irgendwo gewaltige Summen für Sport (oder Kinofilme o.ä.) ausgegeben werden, dann stört das kaum jemanden. Wenn allerdings die Wissenschaft vergleichsweise billige Experimente durchführt dann wird überall von Geldverschwendung geredet.Man wird nicht Wissenschaftler um reich zu werden. Verglichen mit ähnlichen Berufen werden Wissenschaftler ziemlich schlecht bezahlt. Dazu kommen Arbeitsbedingungen (auf ein paar Jahre befristete Verträge, ständige Ortswechsel, ...) die anderswo ebenfalls eher nicht akzeptiert werden würden. Und als Bonus darf man sich ständig anhören, wieviel Geld man mit seiner sowieso unnützen Arbeit verschwendet.Glücklicherweise gibt es immer noch genügend Leute die sich das alles antun und in die Forschung gehen. Diese Menschen treibt nämlich meistens nicht das Geld oder die Suche nach gesellschaftliche Anerkennung - sondern der Wunsch, herauszufinden wie die Welt funktioniert!Der Bund deutscher Steuerzahler schätzt die Summe der jährlich in Deutschland verschwendeten öffentlichen Gelder übrigens auf 30 Milliarden Euro. 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